• zum Heizkessel: Hersteller, Typ, Heizleistung in kW, Betriebsweise (raumluftabhängig oder – unabhängig), Durchmesser Kesselabgangsstutzen. Am besten ein Kesseldatenblatt anfordern.
  • zur Verbindungsleitung: Durchmesser, gestreckte Länge, wirksame Höhe, Anzahl und Art der Bögen, Stärke einer allfälligen Isolierung.
  • zum Kamin: wirksame Fanghöhe (ab Rauchrohranschluss), Eintrittswinkel (90° bzw. 45°), Höhe im Kaltbereich, Stärke einer allfälligen Dämmung im Kaltbereich.
Erfahrungsgemäß werden hauptsächlich folgende Kamindurchmesser für Einfamilienhäuser verwendet:

  • Zentralheizung für Öl und Gas (auch Brennwerttechnologie):     Ø 14 cm
  • Pelletsheizungen:    Ø 14 - 16 cm
  • Kachelofen, Kaminfeuerofen:    Ø 18 cm
  • Offener Kamin:    Ø 20 - 25 cm

Üblicherweise auf dem Rohfußboden, selbstverständlich kann zur Höhenregulierung auch ein Sockel gefertigt werden.

Wenn der Kamin feucht betrieben wird (meistens bei Öl- bzw. Gasheizungen, vor allem bei Brennwertgeräten), ist der Kondensatablauf unbedingt anzuschließen, um anfallendes Kondensat sicher abzuleiten. Mit der Gemeinde abklären, ob zusätzliche Maßnahmen wie Neutralisation erforderlich sind.

Bei trocken betriebenen Kaminen (zumeist bei Festbrennstoffheizungen) kann über den Kondensatablauf Regenwasser, welches über die Mündung eintritt, abgeleitet werden, wobei bei längeren Trockenperioden der Siphon austrocknen kann. Alternativ hierzu wird häufig ein Mündungsabdeckhut eingebaut, um Regenwassereintritt an der Mündung vernachlässigbar gering zu halten.

Bei Betondecken empfehlen wir die Deckenaussparung mindestens 6 cm größer als das Kaminaußenmaß zu machen (= umlaufend +3 cm), bei Holzdecken muss sie sogar 10 cm größer sein (= umlaufend +5 cm). In den Freiraum zwischen Kamin und Decke ist normalerweise eine nichtbrennbare Mineralwolldämmplatte einzubringen. Bei unseren Kaminsystemen mit Edelstahlmantel muss der Freiraum bei Holzdecken entweder belüftet ausgeführt werden oder ein „Brandschott“ (= geprüfter Isolier-Bauteil) eingebaut werden.

Aus brandschutztechnischer Sicht müssen unsere Kaminsysteme nicht mehr verputzt werden, wir empfehlen aber, freiliegende Außenflächen im Gebäude zu verputzen (für positiven Blower-Door-Test bei all unseren Kaminsystemen außer dem Rohr Universal PLUS unbedingt erforderlich, im Trockenausbau können auch nichtbrennbare Verkleidungen vollflächig aufgeklebt werden). Sind erhöhte Forderungen bezüglich des Schallschutzes gestellt, empfiehlt sich eine Ummauerung.

Normalerweise 5 cm, bei manchen Edelstahlsystemen mit 25 mm Isolierstärke sogar 7,5 cm. Zu gewissen brennbaren Bauteilen (z.B.: Fußleisten, ...) ist kein Abstand erforderlich (Landesbauordnung beachten!!)

Innerhalb von Gebäuden zumindest alle 5 m, bei unseren Kaminsystemen mit Edelstahlmantel ist der Abstand sogar geringer (z.B.: 3 m).

Diesbezüglich sind die landesgesetzlichen Bestimmungen zu beachten, üblicherweise passt folgende Regelung:

  • Bei firstnaher Situierung: mind. 50 cm über den First
  • Ansonsten: mind. 100 cm Abstand der Mündung im rechten Winkel zur Dachfläche

Je nach Kamintyp können zusätzliche Maßnahmen zur statische Sicherung schon ab einer Höhe von ca. einem Meter über Dach notwendig sein.
Wir empfehlen hierfür in die Armierlöcher unserer Mantelsteine ein Rohr-Kamin Bewehrungs-Set einzubauen, wodurch sich Höhen von bis zu 3 m über Dach einfach realisieren lassen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist es, dass:

  • die Bewehrungsstäbe mindestens soweit unter Dach eingebaut werden, wie die Kaminhöhe über Dach
  • die Bewehrungsstäbe auch bis unter eine horizontale Fixierung gezogen werden (Geschossdecke oder Sparrenhalter)
Durch den Einbau unseres Sparrenhalters wird der Hebelarm des freistehenden Kaminteils verringert und somit die Standsicherheit verbessert.

Eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung der statischen Situation ist die Ummauerung des Kamins ab der letzten Geschossdecke oder ab Kragplatte.

Prinzipiell nicht, es kann aber notwendig sein, um eine positive Fangberechnung nach EN 13384-1 zu erhalten (vor allem, damit bei feuchtigkeitsempfindlichen Systemen der Taupunkt nicht unterschritten wird).

Weiters empfiehlt sich die Anbringung einer nichtbrennbaren Wärmedämmung aus bauphysikalischen Gründen beim Übergang Kaltbereich-Warmbereich zur Vermeidung von Wärmebrücken (Alternativ dazu kann bei gewissen Kaminsystemen bzw. Durchmessern ein „Thermotrennstein“ eingebaut werden!).

Eine Reinigungstür an der Kaminsohle ist in jedem Fall erforderlich.
Die Notwendigkeit und Situierung einer zweiten Putztür (=Kehrtür) ist mit dem zuständigen Rauchfangkehrermeister abzuklären. Ist aus Platzgründen eine Kehrtür im Dachgeschoss nicht möglich, kann sie eventuell auch unter der Kellergeschossdecke gesetzt werden bzw. ist eine Ausstiegsmöglichkeit für eine Kehrung über Dach vorzusehen.

Normalerweise in allen Aufenthaltsräumen, Ausnahmen sind mit dem zuständigen Rauchfangkehrermeister zu besprechen.

Eine Mündungsabdeckung ist nur bei nicht oder sehr selten benutzten Kaminen zu empfehlen, da durch die Abdeckung der Abzug vor allem in der Anheizphase verschlechtert wird.

Auf Grund von baulichen Gegebenheiten (große wirksame Höhe des Kamines) kann am Feuerstättenanschluss der Unterdruck größer als erforderlich sein. Dies führt auf der einen Seite zu einem guten Zugverhalten der Feuerstätte, vermindert andererseits jedoch deren Wirkungsgrad. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme kann dadurch nicht effektiv genutzt werden. Durch eine unvollständige Verbrennung (von z.B. Öl, Pellets usw.) können in der Feuerstätte höhere Schadstoffwerte als notwendig entstehen. Unverbrannte Heizgase strömen in den Kamin, wodurch es zu unkontrollierten Verpuffungen und Schäden an der Kaminanlage kommen kann.

Durch die Montage einer Explosionsklappe mit Zugbegrenzer wird einerseits die energiesparende Betriebsweise der Feuerstätte gesichert, andererseits auch die Gefahr von Schäden durch Verpuffungen minimiert. Bei festen Brennstoffen empfiehlt sich die Montage der Explosionsklappe mit Zugbegrenzer (in einen Rauchrohranschluss) unterhalb des Feuerstättenanschlusses, da Staub und Ruß die Funktion beeinträchtigen können. Alternativ ist eine Montage im Verbindungsstück zwischen Kessel und Kamin bzw. oberhalb des Feuerstättenanschlusses möglich.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Eignung eines Kaminsystems nachzuweisen:

  • ÜA-Einbauzeichen
  • CE (Leistungserklärung)
  • Europäisch Technische Zulassung
  • Europäisch Technische Bewertung
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass für das Gesamtsystem eine Kennzeichnung vorliegt.

Im gleichen Geschoss dürfen bis zu drei Feuerstätten angeschlossen werden. Näheres hierzu bitte mit dem zuständigen Rauchfangkehrermeister abklären, da es in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen gibt.

Wenn Sie ein Kaminsystem eingebaut haben, das für Mehrfachbelegung bei raumluftunabhängiger Betriebsweise zugelassen ist (= „Luft-Abgas-Sammler“), dürfen auch Feuerstätten in verschiedenen Geschoßen angeschlossen werden (Anzahl und Art der Feuerstätten laut jeweiliger Zulassung bzw. Berechnung nach Norm). Diese Form der Mehrfachbelegung wird bei Gasthermen schon seit Jahrzenten praktiziert, seit der OIB-Richtlinie 2011 ist dies grundsätzlich auch für bestimmte Festbrennstoff-Feuerstätten möglich.

Rohr Kamin bietet sowohl für Gas (Rohr Variant LAS) als auch für Festbrennstoffe (Rohr Universal LAF) zugelassene Kaminsysteme für Mehrfachbelegung an.

Bei unseren Kaminsystemen Rohr Universal, Rohr Universal LAF, Isolier-Rohr-Kamin (Ausführung ohne Hinterlüftung!) und „Rohr Variant“ ist das Bestehen eines Blower-Door-Tests prinzipiell problemlos möglich. Es ist jedoch darauf zu achten, das freiliegende Außenflächen des Kaminsystems verputzt (bzw. verkleidet) werden, die Trennfugen zur Wand sind mit Acryl abzudichten. Bei unserem Kaminsystem Rohr Universal PLUS ist kein Verputzen notwendig!

Die Anschlüsse an angrenzender Bauteile sind bei allen Systemen wichtig.

  • „T 400“: Höchste zulässige Dauerbetriebstemperatur (in diesem Beispiel 400° C)
  • „N1“: Zulässige Betriebsweise ist Unterdruckbetrieb (in diesem Beispiel Dichtheitsklasse 1)
  • „P“: Zulässige Betriebsweise ist Überdruckbetrieb
  • „D 3“: Trockene Betriebsweise mit Korrosionsklasse 3 (Gas, Öl und feste Brennstoffe)
  • „W 2“: Feuchteunempfindliche Betriebsweise mit Korrosionsklasse 2 (Gas und Öl)
  • „G 50“ (bzw. „S50“): Rußbrandbeständiges Kaminsystem + Mindestabstand zu brennbaren Bauteilen (in diesem Beispiel 50 mm)
  • „O 00“ : Nicht rußbrandbeständiges Kaminsystem + Mindestabstand zu brennbaren Bauteilen (in diesem Beispiel 0 mm)

G“ steht für Rußbrandbeständigkeit
„W“ steht für Feuchtigkeitsunempfindlichkeit
„3“ steht für Korrosionsklasse 3 = feste Brennstoffe

In der Praxis bedeutet dies, dass ein Kaminsystem diese Einstufung nur dann erreicht, wenn es zuerst einen definierten Rußbrandversuch bestanden hat und anschließend noch den definierten Feuchteversuch besteht.

Um dies erreichen zu können, muss ein besonders hochwertiges Keramikrohr verwendet werden, da viele Innenrohre nach einem Rußbrandversuch Risse aufweisen. (Bei trockener Betriebsweise ist dies in gewissem Ausmaß zulässig, solange der Kamin noch betriebsdicht ist.)

Bedeutung hat diese Einstufung vor allem bei Festbrennstoffheizungen mit sehr niedrigen Abgastemperaturen.

Beim Verbrennen von Öl, Gas oder Holz entsteht Wasserdampf. Beim Abkühlen im Kamin steigt die relative Luftfeuchtigkeit der Verbrennungsgase an. Erreicht sie bei 100 % den so genannten Taupunkt, kondensiert der Wasserdampf und es bilden sich aggressive Säuren.

Passiert dies bei einem dafür nicht geeigneten Kaminsystem, kann es zur Versottung (= Durchfeuchtung des Kaminsystems) kommen.

Bei modernen, energiesparenden Bauweisen, die zunehmend luftdicht ausgeführt werden (z.B. Niedrigstenergie- und Passivhaus), müssen Kaminöfen mit Außenluft versorgt werden, um einen optimalen Verbrennungsvorgang zu ermöglichen. Diese „raumluftunabhängige Betriebsweise“ von Kaminöfen ist besonders beim Einsatz von kontrollierter Wohnraumlüftung wichtig, weiters sind für solche Zwecke nur solche Kaminöfen zu verwenden, die den erhöhten Dichtheitsanforderungen entsprechen.

Für die sichere Verbrennungsluftzufuhr bietet Rohr-Kamin zwei Möglichkeiten an:

  1. Die Kaminsysteme „Rohr Universal mit Thermoluftschacht“ bzw. „Isolier-Rohr-Kamin mit Thermoluftschacht“ (die Verbrennungsluft wird über einen gesonderten Schacht angesaugt, der wärmetechnisch optimiert wurde)
  2. Die Kaminsysteme „Rohr Universal LAF“ bzw. Rohr Universal PLUS (die Verbrennungsluft wird über einen Luftringspalt zwischen gedämmten Keramikrohr und Mantelstein angesaugt)
Grundsätzlich kann die Verbrennungsluft aber auch vom Kaminsystem unabhängig bereitgestellt werden (z.B. über einen Zuluftkanal im Fußboden).

Neubau Kamin

Bei sehr dichter Bauweise bzw. beim Einsatz von Lüftungsanlagen sollte ein Kaminofen im Wohnraum unbedingt raumluftunabhängig betrieben werden, damit er störungsfrei funktioniert.
Bei unserem „Thermo-Luftschacht“ sind die Schachtwände mit Isolier-Luftkammern wärmetechnisch optimiert, dadurch wird verhindert, dass durch das Ansaugen der nötigen (kalten) Verbrennungsluft keine Probleme wie z.B. Kondensation von Raumfeuchte am abgekühlten Mantelstein auftreten.

Neubau Kamin

in solcher Bauteil (z.B. „DWD-Schott“) ist dann einzubauen, wenn eine Verbindungsleitung (Edelstahl oder Keramik) durch brennbare Bauteile (z.B. Holzdecke, Wand aus Holzständerbauweise, …) geführt wird. Gleiches gilt für Kaminsysteme mit Edelstahlmantel, wenn der für das System angegebene Abstand zu brennbaren Bauteilen nicht belüftet ausgeführt werden kann.

Grundsätzlich kann auch eine bauseitige Lösung gemacht werden, jedoch ist mit dem Rauchfangkehrer abzuklären, in welcher Stärke die nichtbrennbare Dämmung angebracht werden muss (Landesbauordnung beachten), weiters ist in diesem Fall besonders auf eine ordnungsgemäße Ausführung zu achten. Ein geprüfter Bauteil bietet dem Verarbeiter und Bauherrn in jedem Fall Sicherheit.

In Zeiten von Niedrigenergie- und Passivhäusern und der damit verbundenen dichten Gebäudehülle ist die Versorgung von Feuerstätten mit externer Zuluft zumeist eine Notwendigkeit und auch gängige Praxis.

Neben der Zuführung über einen direkten Außenwandanschluss bzw. Leitungen im Fußbodenaufbau, Keller oder Erdreich wird die externe Verbrennungsluft immer häufiger über das Kaminsystem selbst bezogen, da diese Lösung viele Vorteile bietet (z.B. kaum negativer Einfluss durch Staudruck oder Sog im Vergleich zu anderen Lösungen, Verbrennungsluft wird dort bereitgestellt, wo sie später benötigt wird, usw.).

Bei der Verbrennungsluftzufuhr über das Kaminsystem unterscheidet man zwei Varianten, entweder über einen seitlich angeordneten Luftschacht oder über einen konzentrischen Luftringspalt zwischen gedämmtem Innenrohr und Außenmantel. Rohr-Kamin bietet seit Jahren beide Varianten an („Rohr Universal mit Thermoluftschacht“ bzw. Rohr Universal LAF), jedoch wurde speziell beim System mit konzentrischem Ringspalt die Befürchtung geäußert, dass es durch die Erwärmung des Luftringspalts während des Heizens zu Problemen bei der Verbrennungsluftzufuhr kommen würde.

Deshalb beauftragten wir die Landesfachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob Versuche im Rahmen einer Diplomarbeit durchzuführen, wobei ein Kachelofen raumluftunabhängig an einen „Rohr Universal LAF“ angeschlossen wurde und diverse Beheizungsversuche mit Aufzeichnung der Temperaturen im Innenrohr und im Luftringspalt gemacht wurden.

Es zeigte sich, dass die Temperaturen im Luftringspalt zwar auf 45°C (bei Einzelbeheizung) und sogar auf 58°C (bei Überlast-Messung bzw. bei 5-Tage-Messung) anstiegen, das Beheizen aber dennoch problemlos möglich war. Somit wurde auch der Praxisnachweis erbracht, dass bei unserem Rohr Universal LAF raumluftunabhängige Betriebsweise problemlos möglich ist, weil das Kaminsystem richtig konzipiert wurde (gedämmtes Keramik-Innenrohr, um die Erwärmung des Ringspaltes zu verzögern bzw. zu verringern und ein genügend groß ausgeführter Luftringspalt, um Reibungswiderstände zu kompensieren).

Download: „Auszug aus der Diplomarbeit“

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